Raumgestaltung
durch Wandfarben.
So beeinflussen Wandfarben die Raumwirkung – Tricks zur geschickten Raumgestaltung
Ärgern Sie sich über einen zu kleinen, zu niedrigen oder zu schmalen Raum, in dem Ihre Möbel nicht ihre volle Wirkung entfalten können? Keine Sorge, Sie müssen nicht gleich umziehen. Mit unseren einfach eingesetzten Tricks bei der Farbgestaltung Ihrer Wände machen Sie auch ungeliebte Räume zu echten Wohlfühlzonen. Denn durch den geschickten Einsatz von Wandfarben können Sie die Raumwirkung optisch verbessern und kleine Räume großzügiger oder hallenartige Räume gemütlicher wirken lassen.
Wichtig ist, dass die Wandfarben auf die besonderen Raumproportionen sowie auf die Farbe Ihrer Möbel abgestimmt sind. So können Sie mit einfachen Hell-Dunkel-Kontrasten die Raumwirkung verändern.
Zu klein, zu groß, zu schmal: Raumgestaltung unter schwierigen Bedingungen
Grundsätzlich sind helle Farbtöne in kleinen Räumen eine gute Wahl, denn helle, sanfte Farben wie Weiß, Pastelltöne oder ein schönes Himmelblau vermitteln Weite und reflektieren das Tageslicht, wodurch die Wirkung noch verstärkt wird. Aber Sie müssen auch in kleinen Räumen nicht auf dunklere Farbtöne verzichten. Im Schlafzimmer erzeugen Sie mit dunklen Wandfarben eine gemütliche, höhlenartige Stimmung. Beschränken Sie sich auf ein bis zwei Farbtöne oder mehrere Farbnuancen aus einem Farbspektrum, damit Ihr Raum nicht überladen und chaotisch wirkt.
Eine gute Idee zur Schaffung von Kontrasten, die Tiefe simulieren, ist die Aufteilung in drei Bereiche: Wählen Sie für den oberen Bereich der Wände und für die Decke helle, zarte Farben, die den Raum optisch strecken. Der Fußboden sollte in einem dunklen Farbton gehalten sein. Für den unteren Bereich der Wände und die Möbel können Sie einen mittleren Farbton wie ein modernes Grau oder Beige auswählen.
Mintgrüne Wand: Kleine Räume wirken mit einer durchgängig hellen Farbgebung für Wände, Decke, Boden und Möbel weit und großzügig.
In großen Räumen haben Sie zwar kein Platzproblem beim Einrichten, die Raumwirkung kann aber schnell ungemütlich und kalt sein. Dunkle Wandfarben lassen die Wände optisch näher rücken und man fühlt sich im Raum weniger verloren. Achten Sie darauf, gezielt Akzente zu setzen und beispielsweise nur eine Wand dunkel zu streichen oder einen dunklen Schrank oder eine dunkle Couch auszuwählen, sonst kann der Raum schnell bedrückend und eng wirken.
Vor allem in großen Räumen mit mehreren Funktionen, wie einem Wohnzimmer mit integriertem Essbereich oder einem großen Schlafzimmer, in dem ein Arbeitsplatz eingerichtet ist, können Sie mit unterschiedlicher Farbgestaltung einzelne Bereiche optisch abtrennen. Aber: bleiben Sie in einem Farbspektrum oder beschränken Sie sich auf zwei Farben, damit der Raum nicht chaotisch wirkt.
Lange, schmale Räume sind oft durch ihren Flurcharakter eine besondere Herausforderung bei der Inneneinrichtung. Streichen Sie die kurze Stirnseite in einem dunklen Farbton und die langen Seitenwände in hellen, freundlichen Wandfarben, das erzeugt mehr Weite. Passen Sie auf, dass Sie nicht versehentlich durch die Platzierung von hellen und dunklen Möbeln den umgekehrten Effekt erzielen und Ihren langen, schmalen Raum tunnelartig erscheinen lassen.
Ihr Altbau hat große Räume und besonders hohe Decken? In manchen Räumen wie dem Schlafzimmer kann das weniger gemütlich wirken. Denn wer schläft schon gerne in einem Raum, der wie eine zugige Bahnhofshalle wirkt? Streichen Sie die Decke einfach in einem dunkleren Farbton als die Wände, dadurch wird die Raumwirkung verbessert. Wenn Sie am oberen Rand der Wände einen Streifen in der dunkleren Deckenfarbe streichen, wird dieser Effekt noch verstärkt.
Bei niedrigen Decken und einer einengenden Raumwirkung machen Sie es genau umgekehrt: Streichen Sie die Wände etwas dunkler als die Decke, dadurch wird der Raum optisch gestreckt. Hier können Sie die Wandfarbe noch ein Stück höher ziehen und einen umlaufenden Streifen der Decke in der dunkleren Wandfarbe streichen. Grundsätzlich sind helle Wandfarben und dunkle Möbel eine gute Wahl für niedrige Räume.
Wenn Ihr Zimmer Schrägen hat, streichen Sie diese in hellen Farbtönen oder am besten in der gleichen Farbe wie die Decke, sonst erhalten Sie eine zeltartige Raumwirkung. Diese kann im Schlaf- oder Kinderzimmer gemütlich wirken und bewusst hervorgerufen werden, ist in den anderen Räumen aber eher einengend. Um trotzdem einen farbigen Akzent in einem Zimmer mit Schrägen zu setzen, können Sie eine Giebelwand in einer kräftigen, fröhlichen Wandfarbe streichen. Oder entscheiden Sie sich für einen besonderen Farbton bei der Wahl Ihrer Möbel!
Dunkelbraune Wand: Durch die Kombination aus dunkler Wand und weißer Decke wirkt der Raum höher, als er wirklich ist. Die in den Kleiderschrank integrierte LED-Beleuchtung verstärkt den Effekt.
Gezielte Beeinflussung der Raumwirkung durch Farben
Nicht nur die Wahl von helleren oder dunkleren Farbtönen passend zum Schnitt des Raumes verbessert die Raumwirkung, sondern auch die Auswahl bestimmter Farben. Um eine besonders harmonische Wirkung zu erzielen, können Sie auf ein Farbschema setzen, das sich durch die ganze Wohnung zieht. Oder Sie wählen die Wandfarbe bewusst nach der Funktion des Raumes aus:
Ins Schlafzimmer passen gemütliche, warme und harmonische Farben. Küche und Esszimmer wirken am besten mit einladenden, freundlichen Farben. Im Wohnzimmer machen sich eher schlichte, nicht zu dunkle Farben gut. Ins Bad passen frische Farben wie Blau oder ein schöner Grünton.
Warme Farben wie Rot, Orange oder Gelb vermitteln Sicherheit und steigern so das Wohlbefinden. Sie sind eine gute Wahl für von der ganzen Familie genutzte Räume wie der Küche, dem Speise- oder Wohnzimmer.
Rot strahlt Wärme aus, wirkt anregend und vermittelt positive Energie – kann aber auch schnell überfordernd wirken. Wenn Sie sich für eine Farbgestaltung in Rot entscheiden, streichen Sie am besten nur einzelne Wände in der Farbe und vermeiden Sie den flächendeckenden Einsatz von Rot im Schlaf- oder Kinderzimmer.
Orange wirkt sich positiv auf die Geselligkeit und den Appetit aus und passt aus diesen Gründen hervorragend ins Esszimmer.
In Gelb gehaltene Räume wirken fröhlich, freundlich und energetisierend. Da Gelb die Konzentration, Kreativität und Lerneifer fördern, sind sie eine gute Wahl für Arbeitszimmer oder Kinderzimmer.
Dunkelblaue Wand: Die dunkelblau gestrichene Wand setzt die hellen Möbel besonders in Szene und sorgt für eine harmonische Raumwirkung.
Kühle Farben wie Blau, Grün oder Violett strahlen Ruhe aus, passen in ihrer Schlichtheit gut zu auffälligen Möbeln und wirken gut im Schlafzimmer oder Bad.
Die Farbe Blau reduziert Stress, wirkt sich harmonisch auf das Zusammenleben aus und hilft beim Einschlafen. Blaue Farbtöne passen gut ins Badezimmer, Wohnzimmer oder Schlafzimmer.
Grün wirkt erfrischend und ausgleichend, fördert die Konzentration und macht sich gut im Arbeitszimmer.
Violett wirkt luxuriös und regenerierend, kann in einem zarten Farbton Leichtigkeit ausstrahlen und passt am besten ins Schlafzimmer.
Auswahl der richtigen Wände für helle oder dunkle Akzente
Wenn Sie sich für ein Farbschema anhand der Proportionen Ihres Raumes und für eine Farbe passend zur Funktion des Raumes entschieden haben, bleibt die Frage, welche Wände gestrichen werden. Auch hierdurch kann die Raumwirkung entschieden beeinflusst werden, sodass die Farbgestaltung sorgfältig geplant werden sollte, um die gewünschten Effekte zu erzielen.
Dunkle Stirnseiten lassen ein schmales Zimmer breiter oder ein langes Zimmer kürzer wirken.
Bilden Sie für ein offenes und weites Zimmer drei Zonen: Streichen Sie die Decke hell, den oberen Teil der Wände in einem kräftigen Farbton und lassen Sie einen breiten, hellen Streifen zwischen Boden bis etwa auf Hüfthöhe.
Wenn Sie die Decke und die hintere Stirnwand im gleichen Farbton streichen, wird ein kleiner Raum optisch gestreckt und wirkt länger.
Um Struktur in ein offenes Wohnkonzept wie ein Loft zu bringen, können Sie die Decke und Wände einheitlich in einem dunklen Farbton streichen. Dadurch wirkt der Raum kleiner und ordentlicher.
Streichen Sie die Decke und Wände einheitlich in einem dunkleren Farbton und eine Wand in einer hellen Farbe, können Sie vor der hellen Wand extravagante Möbel oder Accessoires in Szene setzen. Umgekehrt funktioniert der Effekt natürlich genauso.
Dunkelgrüne Wand: Die offene Schrankkombination ist vor der dunkelgrünen Wand ein echter Hingucker.
Raumgestaltung für Profis: Auswahl der Wandfarben passend zu den Möbeln
Wählen Sie die Möbel passend zu den Wänden oder die Wandfarben passend zu Ihren Möbeln aus, damit Ihr Zuhause besonders harmonisch wirkt.
Weiße Möbel passen grundsätzlich zu jeder Wandfarbe und heben sich optisch sehr schön von dunklen Wänden ab. Nur in kleinen Räumen sollten Sie weiße Möbel möglichst nicht mit zu dunklen oder knalligen Wandfarben kombinieren. Mit hellen Wänden wirkt ein Raum mit weißen Möbeln luftig und weitläufig.
Da es bei Holzmöbeln so viele Nuancen gibt, sollte hier auf die Holzart geachtet werden, um schöne Hell-Dunkel-Kontraste zu bilden. Zu hellen Holztönen wie Eiche passen dunkle und warme Wandfarben, zu dunklerem Holz rötliche oder kühlere Farbtöne.
Kombinieren Sie dunkle Möbel nicht mit dunklen Wandfarben, sonst wirkt der Raum sehr eng. Bilden Sie bei dunklen Möbeln am besten einen schönen Kontrast mit hellen Wandfarben.
Beeinflussung der Raumwirkung durch einfache Farbgestaltung
Wenn Sie bei der Einrichtung Ihres Zuhauses nicht nur auf die Wahl von schönen, zueinander passenden Möbeln, sondern auch auf Einbezug der Wandfarben in Ihr Raumkonzept achten, können Sie die Raumwirkung einfach beeinflussen. Mit den folgenden Fragen können Sie sich vor dem Kauf der Wandfarben und Möbel einen Plan für jeden Raum erstellen:
- Fehlt es dem Raum an Größe oder Höhe oder ist er sogar zu groß?
- Hat der Raum Schrägen, die eingeplant werden müssen?
- Welche Funktion hat der Raum?
- Welches Gefühl soll der Raum vermitteln?
- Welche Wände sollten gestrichen werden?
- Welche Farben haben die Möbel in diesem Raum?